Donnerstag, 5. September, 19 Uhr Archivgebäude, Humboldt-Saal
Sadaf Zahedi zu Gast in der 15. Kulturakademie ›Literatur‹
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Die in Kabul geborene Autorin, Vortragskünstlerin und Aktivistin lebt seit ihrem dritten Lebensjahr in Deutschland. Als Kind durfte sie selbst nicht lesen. Umso lauter erhebt sie jetzt ihre Stimme, um für das Recht auf Bildung einzutreten, unter anderem mit ihrem Projekt ›Bildung ohne Bücher‹. Beim Sprechen ihrer Texte folgt sie der besonderen Melodie und Betonung der lyrischen Vortragskunst aus Afghanistan. Mit den Jugendlichen der Kulturakademie spricht Sadaf Zahedi darüber, wie es ist, ohne Bücher aufzuwachsen, und wie sie ihre Stimme und ihren Weg zum Lesen und Schreiben gefunden hat.
Moderation: Katharina J. Schneider.
Im Rahmen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland. Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten: museum@dla-marbach.de
Foto: Caroline Plaschnick.
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Sonntag, 8. September, 17 Uhr Literaturmuseum der Moderne, Leibinger-Auditorium
Unternehmen Unseld – Ein Themenheft der Zeitschrift für Ideengeschichte
Mit dem Verleger Alexander Fest, Jan Bürger und Stephan Schlak |
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Im Herbst wandert die Ausstellung ›Siegfried Unseld, der Verleger‹ weiter in das Holzhausenschlösschen in Frankfurt a. M. (Eröffnung: 26. September). Außerdem erscheint das Themenheft Unternehmen Unseld der Zeitschrift für Ideengeschichte mit Beiträgen von Mara Delius, Durs Grünbein, Ina Hartwig, Michael Krüger u.v.a. Zur Marbacher Finissage wird es erstmals vorgestellt.
Zuvor führen die Kurator/-innen nochmals durch die Ausstellung (Jan Bürger, 14 Uhr / Vera Hildenbrandt, 16 Uhr). Der Eintritt ins Literaturmuseum der Moderne, die Führungen und die Veranstaltung sind an diesem Tag frei.
›Unternehmen Unseld‹, die Herbstausgabe der Zeitschrift für Ideengeschichte, herausgegeben von Jan Bürger und Stephan Schlak, ist im Verlag C.H. Beck erschienen und kostet 20 Euro.
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Montag, 9., bis Dienstag, 10. September Archivgebäude
Workshop: »Streichen, Rath und Tadel«. Wachsames Lesen im Cotta-Verlag 1819–1848
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Unter den Bedingungen von politischer Beobachtung und Sanktionsdrohung nahmen Verlage in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in mehrfacher Hinsicht eine Mittlerposition ein, indem sie politische, ästhetische und ökonomische Interessen miteinander abstimmten. Von der J.C. Cotta’schen Buchhandlung, die zum Zeitpunkt der Karlsbader Beschlüsse bereits als bedeutender Universalverlag etabliert war, verlangten die literatur- und gesellschaftspolitischen Veränderungen in der Zeit des Vormärz nicht nur Beweglichkeit und Reaktionsflexibilität, sondern auch ein hohes Maß an Wachsamkeit. Eingesandte oder eingeworbene Manuskripte wurden dabei unter besonderer Berücksichtigung unterschiedlich aufmerksamer Lesergruppen für die Publikation aufbereitet. Ebenso erwog und erprobte man bei der Herstellung, Verbreitung und Vermarktung von Literatur Vorgehensweisen, um wachsame Lektüren zu stimulieren, gezielt einzugrenzen oder gar zu hemmen. Der Workshop widmet sich solchen Praktiken und Aktivierungsstrategien im Cotta-Verlag für die Jahre 1819–1848 und nimmt im Besonderen die am Publikations- und Distributionsprozess beteiligten Akteursgruppen als Rezipienten und Produzenten literarischer Erzeugnisse in den Blick.
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Montag, 16. September, 19 Uhr Literatur-Museum Augusta Bender, Oberschefflenz, Kirchweg 1
Spuren-Vorstellung Augusta Bender in Schefflenz
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Die Schriftstellerin Augusta Bender (1846–1924) stammt aus einer Bauernfamilie. Das hochbegabte und bildungshungrige Mädchen erfuhr in Oberschefflenz nur wenig Förderung. Mit 16 Jahren verließ sie ihr Dorf, wurde zunächst Telegrafistin, dann Lehrerin. Wegen fehlender Berufsperspektiven pendelte sie als Privatlehrerin 26 Jahre lang zwischen Amerika und Deutschland hin und her. Sie engagierte sich in der Frauenbewegung und begann zu schreiben. Im Alter von 50 Jahren kehrte Bender als freie Schriftstellerin nach Baden zurück. Neben Gedichten, Novellen und journalistischen Arbeiten entstanden Romane, autobiografische Schriften, eine Volksliedersammlung und ein Porträt ihres Heimatdorfes. Auf der Festveranstaltung zum 100. Todestag von Augusta Bender stellen die Autorin Susanne Stephan und SPUREN-Herausgeber Thomas Schmidt das neue Heft der Reihe vor.
Eintritt frei.
Foto: Augusta Bender in ihren amerikanischen Jahren.
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Montag, 16., bis Mittwoch, 18. September Universität Stuttgart / Archivgebäude DLA
Tagung: Kunst und Handwerk. Die Techniken des 18. Jahrhunderts
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Im 18. Jahrhundert wandeln sich Begriff und Einsatz dessen, was in der Antike techne hieß und handwerkliche Arbeitstechniken bezeichnete. Wissensgebiete differenzieren sich aus, und mit der zunehmenden Profilierung von Kunst als eigenständigem Funktionssystem mit eigenen Regeln, das sich dezidiert von anderen abgrenzt, wird die alte Koppelung von Kunst und Handwerk, die im techne-Begriff steckt, neu reflektiert. Zugleich legen neue Techniken ein verändertes Justieren der Zusammenhänge von Kunst und Technik nahe. Die Tagung möchte diesen Konstellationen und Konfliktfeldern aus interdisziplinärer Perspektive nachgehen, neben den handwerklichen und maschinellen Techniken auch exemplarische ›Alltagstechniken‹ des 18. Jahrhunderts – Malen, Lesen, Schreiben, Klavierspielen usw. – näher beleuchten. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf den historischen Sammeltechniken liegen. Darüber hinaus gilt es, die technischen Möglichkeiten zur Erforschung des 18. Jahrhunderts in den Blick zu nehmen und somit eine Schnittstelle zu den Digital Humanities zu eröffnen. – Mit Keynotes von Katy Barrett, Elisabeth Décultot, Nick Hopwood und Alicia Montoya. |
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Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Erforschung des 18. Jahrhunderts. In Kooperation mit der Universität Stuttgart. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Programm: www.dla-marbach.de
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Dienstag, 17. September, 19 Uhr Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Berlin
Peter Handkes »persönliches Epos«
Mit Peter Handke, Sophie Semin-Handke, Katharina Pektor, Bernhard Fetz und Ulrich von Bülow
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Auf die Frage: »Was kritzeln Sie da ununterbrochen in Ihr Notizbuch?« antwortete Peter Handke einmal selbstironisch: »Mein persönliches Epos.« Die fast 300 Notizbücher, die sich größtenteils im Deutschen Literaturarchiv Marbach befinden, sind ein besonderer Schatz. Hier kann man nachlesen, was der Autor seit den 70er-Jahren täglich festhielt, was er zu Hause oder auf Reisen erlebte: Träume, Gedanken, Wahrnehmungen und Erinnerungen ebenso wie Zitate aus Lektüren, Sprachspiele oder Einfälle zu künftigen Werken. Nur eine knappe Auswahl dieser fortlaufenden Chronik der inneren Ereignisse hat der Autor selbst veröffentlicht. In Form einer digitalen Edition werden die Notizbücher nun ungekürzt zugänglich gemacht. Die Herausgeber aus Wien und Marbach zeigen erste Ergebnisse und sprechen darüber mit Sophie Semin-Handke und Peter Handke.
Eine Kooperation des Deutschen Literaturarchivs Marbach, des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek Wien und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Foto: DLA Marbach (Chris Korner).
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Sonntag, 22. September, 11 Uhr Archivgebäude, Tagungsbereich
Verleihung des Friedrich-Schiller-Preises des Landes Baden-Württemberg an Barbara Honigmann
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Honigmann, 1949 in Ost-Berlin als Tochter jüdischer Exilanten geboren und 1984 mit ihrer Familie nach Straßburg emigriert, setzt sich mit klarer und lebendiger Sprache in Romanen, Hörspielen, Erzählungen und Essays u.a. mit der Geschichte ihrer Familie auseinander, mit jüdischer Identität und Tradition, zudem mit der multinationalen Gegenwart ihrer Wahlheimat Straßburg. Das Deutsche Literaturarchiv hat ihren Vorlass 2023 übernommen. Die Laudatio hält die Literaturwissenschaftlerin Bettina Spoerri. |
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Der Friedrich-Schiller-Preis – bis letztes Jahr: Schiller-Gedächtnis-Preis – ist der bedeutendste Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg und zählt zu den wichtigsten Literaturpreisen in Deutschland. Gestiftet wurde er 1955, drei Jahre nach der Landesgründung, als Zeichen des Andenkens an Friedrich Schiller zu dessen 150. Todestag.
Foto: DLA (Chris Korner).
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Mittwoch, 25. September, 19 Uhr Hölderlinturm, Tübingen, Bursagasse 6
Spuren-Vorstellung Martin Walser mit Kafka in Tübingen
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Tübingen kam dem jungen Martin Walser, als er 1948 an die dortige Universität wechselte, wie eine Weltstadt vor. Er fühlte sich verloren und isoliert, stürzte sich daher umso heftiger ins Studium, um all das nachzuholen, was ihm durch die vom Krieg unterbrochene Schulzeit verloren gegangen war. Walser kam mit den Büchern Franz Kafkas im Gepäck, neben denen jede andere Lektüre verblasste. Die Lehre reichte allerdings kaum über die Goethezeit hinaus. Doch Walser hatte Glück: Der Hölderlin-Experte Friedrich Beißner ermöglichte ihm, über Kafka zu promovieren. Zu der Zeit begann Walser auch als Reporter für den Süddeutschen Rundfunk zu arbeiten. Walsers Biograf Jörg Magenau hat diese frühen Jahre des Schriftstellers anhand bislang unbekannter Dokumente für die Reihe SPUREN rekonstruiert. Moderation: SPUREN-Herausgeber Thomas Schmidt.
Eintritt frei.
Foto: DLA Marbach. Walser als Reporter für den Süddeutschen Rundfunk.
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Aktuelle Ausstellungen im Literaturmuseum der Moderne
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bis 8. September
Siegfried Unseld, der Verleger. Ein Porträt in Briefen
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Dem 1924 geborenen und 2002 verstorbenen Siegfried Unseld bedeuteten Briefe besonders viel. Als Student entdeckte er sie für sich als wichtige Arbeits- und Lebensform. In ihnen ordnete er seine Gedanken. Sie begleiteten und festigten Freundschaften. Nicht zuletzt halfen sie ihm immer wieder auf seiner beispiellosen Karriere. Wichtige Förderer wie Hermann Hesse oder Peter Suhrkamp lernten ihn in der Nachkriegszeit zunächst schriftlich kennen. Auch später, als das Reisen und Telefonieren selbstverständlich wurde, legte der berühmt gewordene Verleger größten Wert auf seine Korrespondenz. Die Ausstellung schöpft aus dem enormen Fundus von Unselds Hinterlassenschaften, die heute im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt werden. Dabei rückt das intellektuelle und künstlerische Netzwerk des legendären Verlegers ins Zentrum. Gezeigt werden der Schreibtisch aus Unselds Frankfurter Villa, die von ihm akribisch gepflegte Produktionsbibliothek des Verlags und vor allem aufsehenerregende Briefwechsel mit Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Bekannten wie Ingeborg Bachmann, Djuna Barnes, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Hermann Hesse oder Helmut und Loki Schmidt. Parallel und begleitend zur Ausstellung erscheinen in der Bibliothek Suhrkamp das Lesebuch Siegfried Unseld: Hundert Briefe. Mitteilungen eines Verlegers 1947–2002 (hrsg. von Ulrike Anders und Jan Bürger, 26 €) und im Verlag C.H. Beck das Themenheft Unternehmen Unseld der Zeitschrift für Ideengeschichte mit Beiträgen u.a. von Mara Delius, Durs Grünbein, Ina Hartwig, Florian Illies, Michael Krüger (20 €). |
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Förderer: Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Adolf Christ Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung.
Teile der Ausstellung werden ab dem 26. September im Holzhausenschlösschen in Frankfurt a.M. gezeigt. |
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bis 26. Januar 2025
Kafkas Echo Eine Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Kafkas Werk hat jede Generation aufs Neue provoziert. Die Publizistin und erste Übersetzerin Kafkas, Milena Jesenská, beschrieb den Autor als »außergewöhnliche und tiefe Welt«. Was macht sein Werk weltweit zur Inspiration, nicht nur für Leser/-innen, sondern auch für alle Kunstformen vom Theater und Film bis hin zu Comics und Games? Anlässlich von Kafkas 100. Todestag stehen nicht nur die von ihm selbst gelesenen Bücher im Mittelpunkt der Ausstellung ›Kafkas Echo‹, sondern auch die produktive und künstlerische Rezeption seines Werks über Zeiten und Sprachräume hinweg.
›Kafkas Echo‹ wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. |
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bis Frühjahr 2025
Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zurzeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und drei davon Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers unterschiedliche Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike. Alle vier Schriftsteller stammen aus der Umgebung des Museums: Schiller wurde 1759 in Marbach geboren, Hölderlin 1770 in Lauffen, Kerner 1786 und Mörike 1804 in Ludwigsburg.
Von Eduard Mörike bemaltes Wurmholz. Foto: DLA Marbach.
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Dauerausstellung
Die Seele 2 Die Schausammlung im Literaturmuseum der Moderne
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In der Schausammlung zum 20. Jahrhundert zeigen wir über 180 Exponate aus den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach – von 1899 bis 2001 und von Arendt bis Zuckmayer. Zu den Exponaten gehören unter anderem Stücke aus den Nachlässen von Hannah Arendt, Gottfried Benn, Paul Celan, Hilde Domin, Alfred Döblin, Hans Magnus Enzensberger, Hermann Hesse, Robert Gernhardt, Franz Kafka, Ernst Jünger, Heinrich Mann, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, W. G. Sebald und Carl Zuckmayer. Im Mittelpunkt stehen dabei diese Fragen: Warum Literatur im Archiv erfahren? Was macht diese Erfahrungen so einzigartig, und wie werden sie für uns alle zugänglich? Welche Bilder von der ›Literatur‹ und von der ›Welt‹ sind mit diesem Archiv der Literatur verbunden? Die Schausammlung wird durch zwei interaktive digitale Präsentationsformen erweitert.
›Mit der Seele schreiben‹ wurde im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. ›Literaturbewegen‹ ist Teil des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Projekts »Literatur digital lesen. Forschung in Aktion«.
Blick in die Ausstellung. Foto: DLA (Chris Korner).
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Öffentliche Führungen im Literaturmuseum der Moderne
Jeweils am letzten Sonntag im Monat:
14 Uhr Dauerausstellungen Die Seele 2 und Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike
15 Uhr Wechselausstellung Kafkas Echo
Dauer: jeweils 60 Minuten Preise: 5 € pro Führung zzgl. Museumseintritt (9 € / erm. 7 €)
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