Donnerstag, 7. September, 19 Uhr Humboldt-Saal (Archivgebäude)
Sebastian Schwab zu Gast in der 14. Kulturakademie ›Literatur‹
Frau Holle als Oper zum Klimawandel nach Motiven des Grimm’schen Märchens, Räuber Hotzenplotz als Singspiel, Gedichte von Rilke und Gottfried Keller oder eine Pop-Up-Mundart-Oper über Georg Elser: Der Komponist Sebastian Schwab, Erster Kapellmeister der Oper Bern, hat schon viele und ganz unterschiedliche Texte in Musik gesetzt und auf die Bühne gebracht. Passend zur neuen Wechselausstellung ›Singen! Lied und Literatur‹ spricht Sebastian Schwab mit den Jugendlichen der Kulturakademie darüber, wie man Wörter in Musik übersetzt und was daran besonders schön und besonders schwierig ist.
Im Rahmen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland.
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Mittwoch, 13., bis Freitag, 15. September Archivgebäude 39. Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken (ASpB)
»Ungehorsam der Ideen« (Max Bense, 1965)
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Das Deutsche Literaturarchiv ist Gastgeber der 39. Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken (ASpB). Das Tagungsmotto lautet »Ungehorsam der Ideen« (Max Bense, 1965). Bibliothekarinnen und Bibliothekare tauschen sich zu aktuellen Fachthemen aus und suchen nach innovativen Zugängen zu ihren einzigartigen, oft unikalen Spezialsammlungen und Daten. Die Festrede wird von dem Verleger und Schriftsteller Dinçer Güçyeter am 13. September gehalten.
Tagungsprogramm und weitere Informationen unter aspb.de/aktuelle-tagung/
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Donnerstag, 21., bis Freitag, 22. September Archivgebäude Internationale Tagung des Forschungsverbundes Marbach Weimar Wolfenbüttel
»F wie Fälschung«. Gefälschte Provenienzen in der Literatur und ihren Wissenschaften
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Die Erwerbsentscheidungen von Kulturgut sammelnden Institutionen basieren in der Regel auf dem Provenienzprinzip: Objekte werden erworben oder ausgestellt, weil ihnen aus ihrer Besitzgeschichte heraus kulturgeschichtliche Relevanz zugesprochen wird. Die Tagung widmet sich der Frage, was passiert, wenn sich die Herkunftsgeschichte eines literarischen Objekts als manipuliert herausstellt. Literarische Fälschungen verunsichern die Vorstellungen, die sich die Geisteswissenschaft in Benjamin’scher Tradition von Begriffen wie Authentizität, Aura oder Autorität gemacht hat. Was macht Provenienzspuren und -ketten in literarischen Zusammenhängen authentisch? Wie gehen Institutionen mit ungeklärten oder zweifelhaften Überlieferungszusammenhängen innerhalb ihrer Bestände um? Wie wirkt sich die fortschreitende Entwicklung digitaler Tools, Anwendungen und Methoden auf das Feld aus? Vorträge werden von u.a. Dalibor Dobiáš, Agnieszka Helman-Wazny, Anne-Kathrin Reulecke, Wolfgang Mecklenburg und Philipp Zschommler gehalten. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Tagungsprogramm und weitere Informationen unter www.dla-marbach.de
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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Donnerstag, 21. September, 19.30 Uhr Kilian-Steiner-Saal (Archivgebäude) Vortrag/Keynote
Malte Herwig: Faking Hitler
Mit der Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher erhoffte sich das Nachrichtenmagazin Stern 1983 eine Sensation – und ging stattdessen mit einem der größten Fälschungsskandale in die deutsche Mediengeschichte ein. Der Podcast Faking Hitler (2019), geschrieben und gehostet von Malte Herwig, erzählt die wahre Geschichte hinter der Fälschung. Erstmals berücksichtigt werden dabei Audiokassetten, die Herwig, Autor für das Magazin der Süddeutschen Zeitung, Spiegel und Stern und Interviewpartner und Biograf bedeutender Künstlerinnen und Künstler, 2018 im Keller des ehemaligen Stern-Reporters Gerd Heidemann fand. Die Aufnahmen geben Einblicke in die Denk- und Arbeitsweise des Fälschers Konrad Kujau und somit in das, was den Podcast mit dem Tagungsthema ›gefälschte Provenienzen‹ verbindet: von der nachgeahmten Handschrift über fingierte Überlieferungsgeschichten bis hin zu Papieruntersuchungen durch das Bundeskriminalamt.
Moderation: Stefan Höppner.
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Sonntag, 24. September, 11 Uhr Archivgebäude Ausstellungseröffnung #LiteraturBewegt4
Singen! Lied und Literatur
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Mitglieder des Kammerchors Stuttgart und die Pianistin Olga Wien unter der musikalischen Leitung von Frieder Bernius bringen Ausstellungsexponate zum Klingen: Werke aus Baden-Württemberg für Baden-Württemberg. Neben ikonischen Chorwerken stehen unbekannte Chorlieder und Kuriosa aus der Rubrik der Ausstellung ›Lied und Politik‹. Der Dichter und Musikdramaturg Christian Filips reagiert kommentierend und weiterdichtend auf die gesungenen Liedexponate. – Die Veranstaltung wird gestreamt. Moderation: Gunilla Eschenbach.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Musikschätze Baden-Württemberg.
Kooperationspartner Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e.V.
Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt #LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Englische Übertragung von Friedrich Silchers Lore-Ley »Dedicated to Miss Annie Cousins, that fatal Lore Ley«. Foto: DLA Marbach.
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Sonntag, 24. September, 11 Uhr Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung, Nürtingen, Schellingstraße 12 Spuren-Vorstellung
Peter Härtling in Nürtingen
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Zwölf Jahre war der sächsische Flüchtlingsjunge Peter Härtling alt, als er im April 1946 auf dem Nürtinger Bahnhof aus einem Güterwaggon stieg. Dass an diesem Tag ein lebenslanger Konflikt mit dieser ihm gänzlich unbekannten Stadt seinen Anfang nahm, konnte Härtling nicht ahnen. In Nürtingen wird der spätere Schriftsteller Enge – und Engstirnigkeit – erleben, aber ebenso Verständnis und Liebe. Er wird sich die Erinnerung an diese Stadt auszutreiben versuchen – und dennoch immer wieder dorthin ›heimkehren‹. Der Nürtinger Journalist Andreas Warausch, der Härtling mehrfach getroffen und interviewt hat, geht dieser spannungsvollen Beziehung aus Anlass des 90. Geburtstags des Schriftstellers nach.
Einführung und Moderation: SPUREN-Herausgeber Thomas Schmidt (DLA Marbach).
Der junge Peter Härtling in den 50er-Jahren beim Wochenendausflug oberhalb Nürtingens. Foto: DLA Marbach.
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Montag, 25. September, 19.30 Uhr Humboldt-Saal (Archivgebäude)
Schutz in der Fremde? Amir Gudarzi oder die Wege eines Iraners im Exil
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Während der Proteste im Iran 2009 wird Amir Gudarzi als junger Theaterkünstler gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Flucht führt ihn nach Österreich, doch die Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend voller Gewalt wird er dadurch nicht los. Zudem bedeutet das Exil, das lernt er schnell, nicht nur Rettung, sondern auch fortwährende Demütigung, Einsamkeit, Hunger und Diskriminierung. Bewegend schildert Amir Gudarzi – derzeit Hausautor am Nationaltheater Mannheim – in seinem Romandebüt Das Ende ist nah von den Zumutungen und Gefahren einer Flucht nach Europa. Im Gespräch mit dem Literaturkritiker, Übersetzer und Journalisten Denis Scheck stellt er sein Buch vor: ein dringend nötiges Dokument und zugleich ein erschütterndes Kunstwerk.
Eintritt: 9,-/7,- € (erm./DSG) Kartenvorverkauf über Reservix
Foto: © Jürgen Pletterbauer Fotografie.
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Donnerstag, 28. September, 19.30 Uhr Humboldt-Saal (Archivgebäude) Digitale Originale 4
Digitalität und Umweltschutz
Jürgen Resch spricht über moderne digitale Methoden, Umweltauflagen zu überprüfen. Kaum jemand weiß darüber mehr: Resch, seit 1988 Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), sieht Schwerpunkte seiner Arbeit in den Themen Luftreinhaltung, Klimaschutz, Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität. Seit 2005 arbeitet er gegen den Diesel-Abgasbetrug und zeigte 2011 den Abgasbetrug von Volkswagen bei deutschen Behörden an. 2015 gründete die DUH das ›Emissionskontrollinstitut‹ (EKI), das seither mehr als 50 Gerichtsverfahren gegen die Autoindustrie und Behörden einleitete, um eine wirksame Abgasreinigung und einen wirksamen Verbraucherschutz zu erreichen.
Eintritt: 9,-/7,- € (erm./DSG) Kartenvorverkauf über Reservix
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Aktuelle Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne
Ab 24. September 2023 #LiteraturBewegt4
Singen! Lied und Literatur Eine Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Am Anfang der Literatur war das Lied. Und das Lied ist auch die dominante Gattung im Musikalienbestand des Deutschen Literaturarchivs Marbach mit seinen rund 5.100 Notendrucken und 2.800 Notenhandschriften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Vertonungen von Schiller, Mörike und Hesse, von Brecht, Stramm und Kafka sind in den Sammlungen vertreten. Unsere Ausstellung kombiniert den klassischen deutschsprachigen Liedkanon mit früheren und heutigen Alltagspraktiken des Singens. Wie ändert sich eine Situation, wenn man singt? Was passiert im medialen Wechsel von Literatur ins gesungene Lied? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach, indem sie Lieder in soziale Kontexte stellt, in denen sie gesungen werden. Wir zeigen Lieder in den fünf Grundsituationen Geburt, Natur, Liebe, Politik und Tod. Die Singanlässe gleichen sich: Damals wie heute singen wir mit Kindern, singen wir gemeinsam oder allein in der Natur. Kein Parteitag ohne Hymne, keine politische Bewegung ohne Protestsong. Angesichts von Tod und Sterben gibt das Singen Halt. Die Ausstellung geht von der Annahme aus, dass Lieder ihre performative Kraft erst entfalten, wenn sie real erklingen. Einerseits stimuliert das Lied zum Mitsingen. Andererseits bricht die Kulturtechnik des Liedersingens zunehmend weg. Die hermetische Performance des deutschen Kunstliedes verengt sich auf ein schmales Milieu. Es sind die Songs, Remixes und Karaoke-Versionen in den digitalen Kulturtechniken des permanenten Fortschreibens und Redesignens, die heute das Lied lebendig halten. ›Singen!‹ eröffnet einen zeitgemäßen Zugang zu Liedtexten und zur medialen Wirkungsweise komplexer Kunstlieder wie einfachster Songs.
Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt #LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Friedrich Schiller, Der Abend, komponiert von Johannes Brahms. Foto: DLA Marbach.
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Bis Herbst 2024
Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zurzeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und drei davon Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers unterschiedliche Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike. Alle vier Schriftsteller stammen aus der Umgebung des Museums: Schiller wurde 1759 in Marbach geboren, Hölderlin 1770 in Lauffen, Kerner 1786 und Mörike 1804 in Ludwigsburg.
Einen Einblick in die Ausstellung gibt es hier: https://www.dla-marbach.de/museen/museen-digital/ausstellungskataloge-und-texte.
Von Eduard Mörike bemaltes Wurmholz. Foto: DLA Marbach.
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Dauerausstellung
Die Seele 2 Die Schausammlung im Literaturmuseum der Moderne
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In der Schausammlung zum 20. Jahrhundert zeigen wir über 180 Exponate aus den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach – von 1899 bis 2001 und von Arendt bis Zuckmayer. Zu den Exponaten gehören unter anderem Stücke aus den Nachlässen von Hannah Arendt, Gottfried Benn, Paul Celan, Hilde Domin, Alfred Döblin, Hans Magnus Enzensberger, Hermann Hesse, Robert Gernhardt, Franz Kafka, Ernst Jünger, Heinrich Mann, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, W. G. Sebald und Carl Zuckmayer. Im Mittelpunkt stehen dabei diese Fragen: Warum Literatur im Archiv erfahren? Was macht diese Erfahrungen so einzigartig, und wie werden sie für uns alle zugänglich? Welche Bilder von der ›Literatur‹ und von der ›Welt‹ sind mit diesem Archiv der Literatur verbunden? Die Schausammlung wird durch zwei interaktive digitale Präsentationsformen erweitert.
›Mit der Seele schreiben‹ wurde im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. ›Literaturbewegen‹ ist Teil des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Projekts »Literatur digital lesen. Forschung in Aktion«.
Blick in die Ausstellung. Foto: DLA Marbach (Chris Korner).
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Öffentliche Führungen im Literaturmuseum der Moderne
Jeweils am letzten Sonntag im Monat um 14 Uhr.
Dauer: 90 Minuten. Preise: 5,- € zzgl. Museumseintritt 9,-/7,- € (erm./DSG)
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