Die Schriftstellerin Gerlind Reinshagen hat Hörspiele, Theaterstücke, Romane und Lyrik publiziert, wurde vom Suhrkamp Verlag verlegt und auf allen großen Bühnen gespielt – und ist heute doch sowohl auf dem Theater als auch in der Literaturwissenschaft unterrepräsentiert. Reinshagen etablierte sich in den späten 60er- und 70er-Jahren mit einem eigenen Theaterstil, der Theatertendenzen ihrer Zeit aufgriff und doch einzigartig blieb. Trotz ihrer Präsenz in den 70er- und 80er-Jahren und ihres kontinuierlichen dramatischen Schaffens setzte sich ihr Erfolg in den 90er-Jahren nicht in gleicher Weise fort – ein Aspekt, der die Frage verdient, wie hier möglicherweise generationelle Ungleichzeitigkeiten oder auch ein schnelllebiger Theaterbetrieb eine größere Sichtbarkeit verhinderten. Diese Tagung zu Reinshagens Werk soll alle Gattungen der Autorin, besonders aber ihre Theaterstücke, beleuchten. Reinshagens Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt, mit Geschlechterkonstruktionen, Krankheit, Geschichte, Dystopie und Intertextualität bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für eine Neulektüre des Werks heute.
Im Rahmen der Reihe #LiteraturBewegt, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Weitere Förderung aus den Mitteln des SRCTS – Stuttgart Research Center for Text Studies und des Diversity Fonds der Universität Stuttgart. In Zusammenarbeit mit dem Medienarchiv der Universität Stuttgart.