DLA Marbach_Newsletter 10*2023 :: Oktober

29. September 2023

Sonntag, 8. Oktober, 15 Uhr
Literaturmuseum der Moderne, Leibinger-Auditorium

Konzert und Präsentation der Ergebnisse des Workshops ›Lied und Video‹

 

Mit Axel Bauni, Toni Bernhart und Hedayet Djeddikar

Der Video-Workshop erkundet, wie sich die Verbindung einer Liedperformance und einer sozialen Situation im Medium Video interpretieren lässt. Die Veranstaltung verbindet Elemente des klassischen Liederabends mit neuen Formen der szenischen Realisierung von Liedern. Die in der Ausstellung gezeigten Grundsituationen des Singens werden in den erarbeiteten Lied-Videos künstlerisch reflektiert, indem sich Liedtexte und Melodien aus dem Archiv mit neuen Darstellungsweisen und heutigen Sing-Anlässen mischen. Die Interpreten sind junge Musiker/-innen der Hochschulen für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und Mannheim mit SWR2 New Talents.

 

Kooperationspartner
»textklang«: Mixed-Methods-Analyse von Lyrik in Text und Ton

#LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Dienstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr
Spuren-Vorstellung
Stadtbibliothek Reutlingen, Spendhausstraße 2, Großes Studio (3. OG)

Hermann Kurz und Reutlingen


Aus Anlass von Hermann Kurz’ 150. Todestag begibt sich der Tübinger Literaturwissenschaftler Stefan Knödler auf die Spuren des Dichters in dessen Geburtsstadt Reutlingen. Obgleich Kurz dort nur seine ersten 14 Lebensjahre verbracht hat, ist sein gesamtes literarisches Werk von Reutlingen beeinflusst: Die Stadtgeschichte, die er fast immer mit seiner eigenen Biografie bzw. der seiner Vorfahren verbindet, liefert ihm den Stoff seiner frühen Erzählungen; die Stadt selbst wird auch in seinen späteren Erzähltexten immer wieder zum Schauplatz, besonders prominent im Roman Schillers Heimatjahre (1843). Die demokratisch-zünftige politische Ordnung der Freien Reichsstadt war ein Vorbild für das eigene politische Engagement in und nach der Revolution von 1848. Einführung und Moderation: SPUREN-Herausgeber Thomas Schmidt (DLA Marbach).

Donnerstag, 12., bis Freitag 13. Oktober
Archivgebäude
Workshop

Texte für die Bühne. Die Archive von Theaterverlagen und Theaterautor/-innen im DLA


Die Bestände der Theaterverlage und Theaterautor/-innen im DLA können einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Literatur- und Theatergeschichte in beiden deutschen Staaten seit 1945 liefern; sie dokumentieren den seitdem vollzogenen Wandel sowohl der Institution Theater als auch des Theatertextes aus neuer Perspektive. Der Workshop gibt einen Einblick in die Vielfalt der Theaterbestände am DLA und diskutiert deren Potenzial für zukünftige Forschung. Mit Vance Byrd, Kirsten Dickhaut, Stephan Dörschel, Viviana Iacob, Jan Lazardzig, Peter W. Marx, Nikolaus Müller-Schöll, Gerald Siegmund, Dorothea Volz, Franziska Voß und Claus Zittel.

 

Gefördert im Rahmen der Reihe #LiteraturBewegt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Sonntag, 15.10., 11 Uhr
Archivgebäude, Humboldt-Saal

Hund, Steine, Liebe. Sophia Fritz, Stephan Hornbach und Claudia Schumacher machen Station auf der Schillerhöhe


Liebe ist gewaltig, nennt Claudia Schumacher ihr aufsehenerregendes Debüt, während Stefan Hornbachs Helden vielleicht nur Den Hund überleben möchten. Sophia Fritz hingegen wagt in ihrem Roman Steine schmeißen am Silvesterabend mehr als einen Blick in die Zukunft. Alle drei Autor/-innen haben sehr erfolgreiche Debütromane vorgelegt, und alle drei erhalten dieses Jahr ein Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg. Für Staatssekretär Arne Braun hat das ein ebenso klares wie großzügiges Ziel: »Wir möchten die Stipendiatinnen und den Stipendiaten ermutigen, ihren literarischen Weg weiterzugehen.« Ein neuer Schritt auf diesem Weg ist eine gemeinsame Lesereise, die sie auch nach Marbach führen wird. Moderiert wird ihre Matinee von Claudia Kramatschek und Jan Bürger.


Eintritt frei.
Um Anmeldung wird gebeten: direktion@dla-marbach.de.

Dienstag, 17. Oktober, 19.30 Uhr
Archivgebäude, Humboldt-Saal

Auf der Suche nach der Theorie des Regens. Ralf Rothmann liest aus seinen Notizen

 

Dieses Jahr wird Ralf Rothmann mit dem Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet. In seinen Romanen und Erzählungen zeigt er uns die Gegenwart auf einzigartige Weise: Was Rothmann erzählt, wirkt ebenso alltäglich wie geheimnisvoll. Seine Helden sind Kohlearbeiter, Professorinnen, junge Frauen, Outlaws oder Intellektuelle – und alle verbindet sie ein besonderer Blick auf die Welt, ein leicht ins Poetische verschobener Zugang zur Realität, deren knallharte Zumutungen dabei niemals vergessen werden. Liest man Rothmanns neues Buch Theorie des Regens, scheint der Autor selbst in der Empfindlichkeit seiner Figuren erkennbar zu werden. Denn Rothmann hat seine Materialsammlungen gesichtet und daraus ein Kabinett voller Ideen und Momentaufnahmen aus fünf Jahrzehnten komponiert. Der Titel erweist sich dabei als ebenso ironisch wie melancholisch: »… ich blicke durch die Tropfen auf der Fensterscheibe wie durch winzige, schnell zerlaufende Prismen auf mein Leben«. Moderation und Gespräch: Jan Bürger.

Eintritt: 9,-/7,- € (erm./DSG)
Kartenvorverkauf über Reservix


Foto: DLA Marbach (Jens Tremmel).

 

Neuerscheinungen


Marbacher Magazin 181.18

Singen! Lied und Literatur

 

Herausgegeben von Gunilla Eschenbach. 144 Seiten, zahlreiche farbige Abb., fadengeheftete Broschur mit SU. 2023. ISBN 978-3-944469-71-3. EUR 17,00
Am Anfang der Literatur war das Lied. Im Musikalienbestand des Deutschen Literaturarchivs Marbach ist das Lied folgerichtig die dominante Gattung mit rund 5.100 Notendrucken und 2.800 Notenhandschriften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, darunter Vertonungen von Schiller, Mörike und Hesse, von Brecht, Stramm und Kafka.
Das Marbach Magazin zur gleichnamigen Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne interessiert sich anhand zahlreicher konkreter Beispiele für den klassischen deutschsprachigen Liedkanon unter dem Gesichtspunkt früherer und heutiger Alltagspraktiken des Singens. Wie ändert sich eine Situation, wenn man singt? Was passiert, wenn Text gesungen wird? Der Fokus richtet sich auf die sozialen Kontexte in fünf Grundsituationen: Geburt, Natur, Liebe, Politik und Tod. Mit Kindern singen wir gemeinsam oder allein in der Natur. Parteien und politische (Protest-)Bewegung haben ihre Lieder und Songs, im Angesicht von Tod und Sterben sucht man im Singen Halt.

 

Diese und alle anderen Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft sind im Buchhandel erhältlich oder in unserm Online-Shop unter www.dla-marbach.de/shop/

Aktuelle Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne


bis 3. Februar 2024
#LiteraturBewegt4

Singen! Lied und Literatur
Eine Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne

 

Am Anfang der Literatur war das Lied. Und das Lied ist auch die dominante Gattung im Musikalienbestand des Deutschen Literaturarchivs Marbach mit seinen rund 5.100 Notendrucken und 2.800 Notenhandschriften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Vertonungen von Schiller, Mörike und Hesse, von Brecht, Stramm und Kafka sind in den Sammlungen vertreten. Unsere Ausstellung kombiniert den klassischen deutschsprachigen Liedkanon mit früheren und heutigen Alltagspraktiken des Singens. Wie ändert sich eine Situation, wenn man singt? Was passiert im medialen Wechsel von Literatur ins gesungene Lied? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach, indem sie Lieder in soziale Kontexte stellt, in denen sie gesungen werden. Wir zeigen Lieder in den fünf Grundsituationen Geburt, Natur, Liebe, Politik und Tod. Die Singanlässe gleichen sich: Damals wie heute singen wir mit Kindern, singen wir gemeinsam oder allein in der Natur. Kein Parteitag ohne Hymne, keine politische Bewegung ohne Protestsong. Angesichts von Tod und Sterben gibt das Singen Halt. Die Ausstellung geht von der Annahme aus, dass Lieder ihre performative Kraft erst entfalten, wenn sie real erklingen. Einerseits stimuliert das Lied zum Mitsingen. Andererseits bricht die Kulturtechnik des Liedersingens zunehmend weg. Die hermetische Performance des deutschen Kunstliedes verengt sich auf ein schmales Milieu. Es sind die Songs, Remixes und Karaoke-Versionen in den digitalen Kulturtechniken des permanenten Fortschreibens und Redesignens, die heute das Lied lebendig halten. ›Singen!‹ eröffnet einen zeitgemäßen Zugang zu Liedtexten und zur medialen Wirkungsweise komplexer Kunstlieder wie einfachster Songs.
 

Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt #LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

 

Friedrich Schiller, Der Abend, komponiert von Johannes Brahms. Foto: DLA Marbach.

 

Bis Herbst 2024

Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike
Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne

 

Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zurzeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und drei davon Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers unterschiedliche Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike. Alle vier Schriftsteller stammen aus der Umgebung des Museums: Schiller wurde 1759 in Marbach geboren, Hölderlin 1770 in Lauffen, Kerner 1786 und Mörike 1804 in Ludwigsburg.
 

Einen Einblick in die Ausstellung gibt es hier: 
https://www.dla-marbach.de/museen/museen-digital/ausstellungskataloge-und-texte.

 

Von Eduard Mörike bemaltes Wurmholz. Foto: DLA Marbach.

 

Dauerausstellung

Die Seele 2
Die Schausammlung im Literaturmuseum der Moderne

 

In der Schausammlung zum 20. Jahrhundert zeigen wir über 180 Exponate aus den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach – von 1899 bis 2001 und von Arendt bis Zuckmayer. Zu den Exponaten gehören unter anderem Stücke aus den Nachlässen von Hannah Arendt, Gottfried Benn, Paul Celan, Hilde Domin, Alfred Döblin, Hans Magnus Enzensberger, Hermann Hesse, Robert Gernhardt, Franz Kafka, Ernst Jünger, Heinrich Mann, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, W. G. Sebald und Carl Zuckmayer. Im Mittelpunkt stehen dabei diese Fragen: Warum Literatur im Archiv erfahren? Was macht diese Erfahrungen so einzigartig, und wie werden sie für uns alle zugänglich? Welche Bilder von der ›Literatur‹ und von der ›Welt‹ sind mit diesem Archiv der Literatur verbunden? Die Schausammlung wird durch zwei interaktive digitale Präsentationsformen erweitert.
 

›Mit der Seele schreiben‹ wurde im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. ›Literaturbewegen‹ ist Teil des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Projekts »Literatur digital lesen. Forschung in Aktion«.
 

Blick in die Ausstellung. Foto: DLA Marbach (Chris Korner).

 

Öffentliche Führungen im Literaturmuseum der Moderne


Jeweils am letzten Sonntag im Monat um 14 Uhr.
 

Dauer: 90 Minuten.
Preise: 5,- € zzgl. Museumseintritt 9,-/7,- € (erm./DSG)

Link

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