Spuren 129 | Ulrich Maier: Justinus Kerner in Meersburg
16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-62-1. EUR 4,50 In den 1850er-Jahren haben sich Kerner, Joseph von Laßberg und Franz Anton Mesmer am Bodensee getroffen – eine bedeutende Konstellation der romantischen Literatur- und Medizingeschichte. Der Dichter und Arzt Kerner besuchte Laßberg in einer emotional und gesundheitlich schwierigen Situation seines Lebens. Laßberg, selbst Schriftsteller und Philologe, hatte die Alte Meersburg vor dem Verfall gerettet und dort – unmittelbar am Ufer des Sees – seine umfangreiche Sammlung von Handschriften, Büchern und Kunstwerken untergebracht. Vier Jahre zuvor hatte er die Schwester Annettes von Droste-Hülshoff geheiratet, die selbst in ihren letzten Lebensjahren mehrfach auf der Burg weilte, dort starb und auf dem örtlichen Friedhof begraben wurde. Ihr Grab liegt neben dem Mesmers, der seine letzte Lebenszeit ebenfalls in Meersburg verbracht hat und dessen Nachlass von Laßberg gehütet wurde. Laßberg und Kerner vereinte das Interesse an Mesmer, der in Wien und Paris mit magnetischen Heilkuren großes Aufsehen erregt hatte. Er begründete die Theorie vom ›animalischen Magnetismus‹, nach der Kerner selbst praktizierte. In Laßbergs Archiv reifte Kerners Entschluss, Mesmers Erbe in einer Monografie zu verteidigen.
Spuren 130 | Heinrich Detering / Lisa Kunze: Hans Christian Andersen in Baden-Baden
16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-69-0. EUR 4,50 In der Baden-Badener Spielbank blieb Andersen – ganz anders als Fjodor Dostojewski, der fast zur gleichen Zeit dort weilte und viel Geld verspielte, – nur Beobachter. Er war gerade aus Paris gekommen – von der Weltausstellung – und las die Spielbank im Nordschwarzwald nun mit seinen Pariser Erfahrungen. Mit Hilfe von Tagebuchnotizen, Gedichten und Andersens Märchen ›Die Dryade‹ machen Heinrich Detering und Lisa Kunze im Baden-Baden der 1870er-Jahre im Kleinen sichtbar, was der Dichter im Großen in Paris erlebt hatte: eine »Phantasmagorie der kapitalistischen Kultur« (Walter Benjamin).
Spuren 131 | Barbara Potthast: Schubart in Aalen
16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-62-1. EUR 4,50 Christian Friedrich Daniel Schubart gab mit der ›Deutschen Chronik‹ eine der erfolgreichsten Zeitschriften seiner Zeit heraus. Mit ihren verstreuten Andeutungen über fürstliche Tyrannei und das Elend der Unterschichten war dieses Blatt so politisch, dass der württembergischen Herzog Carl Eugen Schubart ohne Gerichtsurteil zehn Jahre auf dem Hohenasperg einsperrte. In seiner Not diktierte Schubart dort einem Zellennachbarn seine Lebenserinnerungen, in denen die kleine Stadt Aalen am nordöstlichen Rand der Schwäbischen Alb eine besondere Rolle einnimmt – als Heimatstadt des Dichters. Die Stuttgarter Literaturwissenschaftlerin Barbara Potthast zeigt, wie die Weichen für Schubarts biografische Katastrophe bereits in Aalen gestellt wurden und wie die Aalener bis heute mit seinem Erbe umgehen.
Diese und alle anderen Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft sind im Buchhandel erhältlich oder in unserem Online-Shop unter www.dla-marbach.de/shop/
Foto: DLA Marbach (Vinca Lochstampfer).
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