Freitag, 8. November, 17 Uhr Zoom
Seminarreihe ›Kafkas Echo‹: »Wie kann doch überhaupt ein Mensch schuldig sein«. Kafkas ›Naturgesetz‹
Mit Andreina Lavagetto (Università Ca’ Foscari Venezia)
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In seinem Erzählwerk, seinen Aufzeichnungen, Tagebucheinträgen und Briefen ermisst Kafka die ganze Tragweite vom Ausgesetztsein des menschlichen Seins einer Realität gegenüber, die es ontologisch wie historisch mit ihrer fundamentalen Gewalt konfrontiert. In Kafkas Darstellungen zeitloser und doch moderner Welten läuft Gewalt über die Sprache und Rhetorik sozialer Institute, hintergründig, ständig neu interpretierbar greift diese Sprache der Gewalt auf alle Bereiche der individuellen ›bloßen‹ Existenz über.
Wir bitten um Anmeldung unter: forschung@dla-marbach.deEin Kooperationsprojekt des Deutschen Literaturarchivs Marbach, der National Library of Israel und der Bodleian Library Oxford. Gefördert durch das Auswärtige Amt. ›Kafkas Echo‹ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Sonntag, 10. November, 11 Uhr Archivgebäude, Tagungsbereich
Schillerrede 2024 Michail Schischkin: ›Die Feder in der Weltenuhr. Versuch über den russischen Schiller‹
Mit Petra Olschowski MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, und Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach.
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Schillerredner des Jahres 2024 ist der russisch-schweizerische Schriftsteller Michail Schischkin, der 1961 in Moskau geboren wurde und zu den entschiedensten Kritikern der aktuellen russischen Politik gehört. Seit 1995 lebt Schischkin in der Schweiz. Seine Essays und Romane wurden in alle Weltsprachen übersetzt – heute gilt er als eine der wichtigsten Stimmen einer unabhängigen, europäisch gesinnten russischen Kultur. Mit dem Titel seiner Rede knüpft Schischkin unverkennbar an Schillers Ode An die Freude an, und zugleich verweist er auch auf Thomas Manns legendären Versuch über Schiller.
Foto: © Evgeniya Frolkova.
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Dienstag, 12. November, 19 Uhr Hospitalhof, Stuttgart
Lasker-Schüler, Greve, Kaléko – deutsch-jüdische Sammlungen in Marbach
Mit Nikola Herweg, Jan Bürger und einem Gast.
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Seit seiner Gründung 1955 versteht sich das Deutsche Literaturarchiv als ein Haus des Exils. Zahlreiche Nachlässe erzählen dabei nicht zuletzt von der Flucht ins heutige Israel, etwa jene der berühmten, ja legendären Lyrikerinnen Else Lasker-Schüler und Mascha Kaléko. Auch der Weg des Schriftstellers Ludwig Greve führte notgedrungen über Frankreich und Italien bis nach Palästina. Anhand von zahlreichen Fundstücken beleuchten Nikola Herweg und Jan Bürger zusammen mit einem Gast die Vielfalt einer der weltweit wichtigsten Sammlungen zur deutsch-jüdischen Literatur. Besonders erinnern sie dabei an Ludwig Greve, der dieses Jahr 100 geworden wäre, seit 1955 in Stuttgart-Sillenbuch wohnte und lange Zeit die Marbacher Bibliothek leitete.
Im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen, Stuttgart.
Bernhard Zeller, Ludwig Greve und Paul Raabe (1959). Foto: DLA Marbach.
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Donnerstag, 14. November bis Freitag, 15. November Hybrid
Internationale Tagung Für welchen Markt? Schreiben zwischen U und E
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Insbesondere in Deutschland ist die Unterscheidung in U- und E-Kultur, in Vergnügen und Kunst, seit der Zeit der Weimarer Klassik selbst schon Kulturgut – doch die starre Trennung überzeugt nicht. Wurde durch die Entwicklung des literarischen Markts in den letzten Jahrzehnten, durch veränderte kulturelle Bedürfnisse und Anliegen der Autorinnen und Autoren sowie der Leserschaft eine neue Stufe der Durchlässigkeit von U und E erreicht? Die Tagung fragt danach, wie sich Literatur hinsichtlich unterhaltsamer und ernster Erzählweisen verändert, wie sich das Schreiben sowie das Sprechen und Schreiben darüber wandelt – historisch, aber auch im internationalen Vergleich. Welche Rolle spielt der globale Buchmarkt der Gegenwart, gibt es Unterschiede zwischen den Programmen mäzenatisch geförderter Verlage und den Programmen von Verlagen, die zu Konzernen mit entsprechender Gewinnerwartung gehören? Welchen Einfluss haben die Literaturkritik und Bestsellerlisten? Inwiefern treibt ein globales Publikum, das sich zunehmend auch jenseits der etablierten Medien im Digitalen orientiert, diese Entwicklungen? Inwiefern greift Kulturpolitik ein, wenn sie Preise vergibt? Darüber diskutieren u.a. Carolin Amlinger, Moritz Baßler, Johannes Franzen, Sonja R. Fritzsche, Corinna Norrick-Rühl, Dan Sinykin und Niels Werber.
Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Programm: www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/Die Veranstaltung findet hybrid statt. Bei einer Teilnahme per Zoom erhalten Sie den Link rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn. Wir bitten um Anmeldung unter: forschung@dla-marbach.de Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Donnerstag, 14. November, 19.30 Uhr Archivgebäude, Humboldt-Saal
›Audiobooks and the Changing Literary Landscape‹ Rebecka Kärde in conversation with Karl Berglund
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Abendveranstaltung der Tagung ›Für welchen Markt? Schreiben zwischen U und E‹. |
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Dienstag, 19. November, 16 Uhr Zoom
Seminarreihe ›Kafkas Echo‹: ›Adapting Kafka‹ (Pt. 1) – Theory: Project Development, Metadata, and Methodology
Mit Verena Kick (Georgetown University) und Carsten Strathausen (University of Missouri).
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›Adapting Kafka‹, a collaborative digital project by Carsten Strathausen and Verena Kick focuses on Franz Kafka’s novel The Trial (1925). Its many editions, translations, and adaptations that appeared in the last 100 years offer an opportunity for a quantitative and qualitative analysis in the digital realm that goes beyond a simple bibliographical collection. In building a database that catalogs the novel’s various transformations, we offer detailed information about these works, including excerpts, commentaries, and critical analyses. In our presentation, we will provide an overview of the project’s development, showcase the structure of the current prototype, and address how the extension of the standard metadata elements (based on Dublin Core) helps us define our dataset more precisely. This extension, called ›Kafka Core‹, reflects critical relations among editions, translations, and adaptations of The Trial. This is the first of a two-part seminar on ›Adapting Kafka‹. The second part – ›Adapting Kafka – Praxis: Website, Sample Entries, Pedagogy‹ – will take place in spring 2025.
Die Vortragssprache ist Englisch. Wir bitten um Anmeldung unter: forschung@dla-marbach.de. Ein Kooperationsprojekt des Deutschen Literaturarchivs Marbach, der National Library of Israel und der Bodleian Library Oxford. Gefördert durch das Auswärtige Amt. ›Kafkas Echo‹ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Donnerstag, 21. November. bis Freitag, 22. November Hybrid
Tagung Comic und Graphic Novel: Erzählen in Bildern
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Zahlreiche Klassiker der Weltliteratur wurden in der Gattung Comic aufgegriffen – von Faust über den Mann ohne Eigenschaften und Kafkas Erzählungen bis zu Moby Dick. Lang ist auch die Reihe an literarischen Autor/-innen, die sich mit dem Comic, mit Fragen der visuellen Darstellung poetischer Texte oder mit Verfahren visueller Narration auseinandergesetzt haben. Aus diesen Gründen finden sich Comics auch in den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach: Über 600 Bände verzeichnet der Katalog gegenwärtig. Die meisten entstammen entweder der Feder literarischer Autor/-innen oder sind Adaptationen literarischer Werke. Darüber, dass es Comics als Kulturform angemessen zu archivieren und für die Forschung bereitzuhalten gilt, besteht also kaum Zweifel.
Doch wo lassen sich Grenzen ziehen? Nach welchen Kriterien kann eine Auswahl getroffen werden? Welche Rolle spielen dabei bestimme Formate wie Serien, Genres und Erzähltraditionen. Ausgehend von diesen Fragen werden Wissenschaftler/-innen und Branchenexpert/-innen, darunter Andreas Platthaus (Eröffnungsvortrag um 14.15 Uhr), Alexander Dunst, Monika Schmitz-Emans und Lynn Wolff, gemeinsam über die Tradition, die Formen, die Erforschung und das Sammeln von Comics und Graphic Novels nachdenken und diskutieren.
Foto: Horus: Schiller! – Eine Comic-Novelle. Marbach a.N. 2005.
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Donnerstag, 21. November, 19.30 Uhr Archivgebäude, Humboldt-Saal
Anna Haifisch im Gespräch mit Lorenz Wesemann
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Abendvortrag der Tagung ›Comic und Graphic Novel: Erzählen in Bildern‹.
Anna Haifisch. Foto: Wikimedia Commons (Selbymay)
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Aktuelle Ausstellungen im Literaturmuseum der Moderne
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bis 26. Januar 2025
Kafkas Echo Eine Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Kafkas Werk hat jede Generation aufs Neue provoziert. Die Publizistin und erste Übersetzerin Kafkas, Milena Jesenská, beschrieb den Autor als »außergewöhnliche und tiefe Welt«. Was macht sein Werk weltweit zur Inspiration, nicht nur für Leser/-innen, sondern auch für alle Kunstformen vom Theater und Film bis hin zu Comics und Games? Anlässlich von Kafkas 100. Todestag stehen nicht nur die von ihm selbst gelesenen Bücher im Mittelpunkt der Ausstellung ›Kafkas Echo‹, sondern auch die produktive und künstlerische Rezeption seines Werks über Zeiten und Sprachräume hinweg.
›Kafkas Echo‹ wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. |
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bis Frühjahr 2025
Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zurzeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und drei davon Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers unterschiedliche Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike. Alle vier Schriftsteller stammen aus der Umgebung des Museums: Schiller wurde 1759 in Marbach geboren, Hölderlin 1770 in Lauffen, Kerner 1786 und Mörike 1804 in Ludwigsburg.
Von Eduard Mörike bemaltes Wurmholz. Foto: DLA Marbach.
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Dauerausstellung
Die Seele 2 Die Schausammlung im Literaturmuseum der Moderne
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In der Schausammlung zum 20. Jahrhundert zeigen wir über 180 Exponate aus den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach – von 1899 bis 2001 und von Arendt bis Zuckmayer. Zu den Exponaten gehören unter anderem Stücke aus den Nachlässen von Hannah Arendt, Gottfried Benn, Paul Celan, Hilde Domin, Alfred Döblin, Hans Magnus Enzensberger, Hermann Hesse, Robert Gernhardt, Franz Kafka, Ernst Jünger, Heinrich Mann, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, W. G. Sebald und Carl Zuckmayer. Im Mittelpunkt stehen dabei diese Fragen: Warum Literatur im Archiv erfahren? Was macht diese Erfahrungen so einzigartig, und wie werden sie für uns alle zugänglich? Welche Bilder von der ›Literatur‹ und von der ›Welt‹ sind mit diesem Archiv der Literatur verbunden? Die Schausammlung wird durch zwei interaktive digitale Präsentationsformen erweitert.
›Mit der Seele schreiben‹ wurde im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. ›Literaturbewegen‹ ist Teil des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Projekts »Literatur digital lesen. Forschung in Aktion«.
Blick in die Ausstellung. Foto: DLA (Chris Korner).
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Öffentliche Führungen im Literaturmuseum der Moderne
Jeweils am letzten Sonntag im Monat.
14 Uhr Dauerausstellungen Die Seele 2 und Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike
15 Uhr Wechselausstellung Kafkas Echo
Dauer: jeweils 60 Minuten Preis: 5 € pro Führung zzgl. Museumseintritt (9 € / erm./DSG 7 €) |
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