„Authentizität“, „Stil“ und „Originalität“ – Die Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen von Notaren auf und in Gerichtsbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts im Staatsarchiv von Florenz - der Bestand „Giudice degli appelli e nullità“ (1338-1491)
gefördert durch die DFG
(Projektlaufzeit: 01.04.2024-31.03.2026)
Das Projekt beschäftigt sich mit einem umfangreichen Corpus von Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen von herausragender kultur- und kunsthistorischer Bedeutung, das bislang noch nicht untersucht wurde. Die Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen befinden auf den Pergament-Einbänden und im Inneren von Gerichtsbüchern des 14. bis 15. Jahrhunderts im Staatsarchiv von Florenz und wurden großteils von denselben Notaren geschaffen, die auch den Text der Gerichtsbücher schrieben. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die sich durch ihre Vielfalt, Qualität und Rarität auszeichnenden Bücher des Fundus „Giudice degli appelli e nullità“ aus den Jahren 1338 bis 1491 (ca. 1.400 Bücher), der in Gänze untersucht und mit ausgewählten Beispielen der anderen Bestände an Gerichtsbüchern des Florentiner Staatsarchivs verglichen werden soll. Die Einbände des Fundus sollen in einer wissenschaftlichen Bilddatenbank auf der Website des Staatsarchivs von Florenz zugänglich gemacht werden. Leitfragen des Projekts gelten der „Authentizität“, dem „Stil“ und der „Originalität“ notariellen Zeichnens und Minierens, mit denen dessen spezifische Formensprache und Bedeutung erfasst werden soll. Das Projekt will so einen von den Kunstwissenschaften übersehenen, aber im Italien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit omnipräsenten Bereich zeichnerischer und malerischer Praxis erschließen und gleichzeitig neue Ansätze und Methoden seiner Erforschung bereitstellen. Durch die Rekonstruktion zeitgenössischer Konzepte und Begriffe notarieller und zugleich künstlerischer Gestaltung soll darüber hinaus ein substantieller Beitrag zur Erkenntnis der Geschichte der Kunst sowie der Kunstkennerschaft- und Wissenschaften geleistet werden.
"Authenticity", "Style" and "Originality" - The Miniatures, Drawings and Signs of Notaries on and in Court Books of the 14th and 15th Century in the State Archives of Florence - the fund "Giudice degli appelli e nullità" (1338-1491)
The project is concerned with an extensive corpus of miniatures, drawings and signs of outstanding importance for Cultural and Art Studies that has not yet been investigated. The miniatures, drawings and signs are found on the covers of parchment and inside court books of the 14th to th 15th centuries preserved in the State Archives of Florence and were largely created by the same notaries who wrote the texts of the court books. The project focuses on the books of the fund “"Giudice degli appelli e nullità" from 1338 to 1491 (approx. 1,400 books), which are distinguished by their diversity, quality and rarity. The fund will be studied in its entirety and compared with selected examples of the other Collections of court books in the Florentine State Archives. The book covers of the fund will be made accessible in a scientific image database on the website of the Florentine State Archives. The project's guiding questions will focus on the "authenticity", the "style" and the "originality" of notarial drawing and painting, in order to grasp their specific artistic forms, principles and meaning. The project thus aims to open up an important area of drawing and painting practice that has been overlooked by art studies but was omnipresent in medieval and early modern Italy, while at the same time providing new approaches and methods for its study. Through the reconstruction of contemporary concepts and notions of notarial and at the same time artistic drawing, the project aims to make a substantial contribution to the knowledge of the history of art, of art studies and of connoisseurship.