Leitung: Prof. Dr. Peter Scholz
Untersucht werden zum einen oratorische Praktiken, Techniken und Traditionen der Persuasion, zum anderen nicht-persuasive Redesituationen vor Publikum. Beide Untersuchungsfelder werden jeweils in ihren verschiedenen Formen und Funktionen sowie ihren historischen, sozialen, räumlichen und ästhetischen Kontexten in den Blick genommen.
In den Fokus rücken vor allem die performativen und akustischen Dimensionen der Redesituation: Die Interaktion zwischen Redner/Sprecher und Auditorium sowie dem Raum, auch Sprachstil, Sprechgeschwindigkeit, Hörverständlichkeit; also Dimensionen der Stimme im Sinne der actio / pronuntiatio wie auch Dimensionen von Stimme als physiologisches, semiotisches, ästhetisches und performatives Phänomen, die über die rhetorische Lehre des Vortrags hinausgehen.
Die Erforschung dieser Thematiken setzt die interdisziplinäre Vernetzung mit einer großen Bandbreite an Fachdisziplinen voraus (Akustik/Bauphysik, Visualisierung, Architektur, Rhetorik, Stimmbildung, Geschichte, Kunstgeschichte, Ethnologie, Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft, Medienwissenschaft).
Aufgrund der komplexen Relation von Mündlichkeit/Stimme und Schriftlichkeit/Text, die nie eine dichotomische war, ergeben sich Überschneidungen mit der Abteilung „Hermeneutik“ und mit der Abteilung „Material Studies“ (Phonographie, Tonträger, stimmverstärkende Technik etc.).